Die Internationale Bauausstellung „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“ (2002–2010) war ein Experiment von bundesweiter Bedeutung, das auch in internationalen Fachkreisen Beachtung gefunden hat: Die IBA zielte darauf, der Herausforderung schrumpfender Städte zu begegnen. Insgesamt 19 Städte hatten sich an der IBA beteiligt. 15 dieser Städte entwickelten dafür lokale Profile, die auf Bildungsfragen entweder fokussiert waren oder diese explizit einbezogen. Sie hatten erkannt: Den weniger vorhandenen Menschen müssen unter Schrumpfungsbedingungen mehr bildungsinduzierte Teilhabechancen eröffnet werden, wenn die allgemeine Wohlfahrt gesichert werden soll. Diese 15 Städte wurden nun untersucht.
Die IBA zielte darauf, der Herausforderung schrumpfender Städte zu begegnen, indem diese Städte selbst exemplarische Antworten entwickeln. Insgesamt 19 Städte hatten sich an der IBA beteiligt. 15 dieser Städte entwickelten dafür lokale Profile, die auf Bildungsfragen entweder fokussiert waren oder diese explizit einbezogen. Dazu erscheinen zwei Deutungen nahe liegend:
• Entweder haben diese Städte die Potenziale von Bildung zur produktiven Bearbeitung der Folgen des demografischen Wandels erkannt: Den weniger vorhandenen Menschen müssen unter Schrumpfungsbedingungen mehr bildungsinduzierte Teilhabechancen eröffnet werden, wenn die allgemeine Wohlfahrt gesichert werden soll.
• Oder aber die Wahl von Bildungsthemen für die IBA-Konzepte war Ausdruck einer Verlegenheit, die aus Ideenmangel in anderen Bereichen oder dem Fehlen harter Standortfaktoren resultierte, und die es dann nahelegte, auf das Thema Bildung als einem sog. weichen Standortfaktor auszuweichen.
Diese beiden Deutungen sind nun, gemeinsam mit zahlreichen anderen Fragen, empirisch in den 15 IBA-Bildungs-Städten geprüft worden. Neben den Voraussetzungen und Motiven wurden die Umsetzungsprozesse analysiert, Risiken und Erfolgsfaktoren identifiziert, Handlungsmuster und Einzelfallcharakteristika herausgearbeitet.
Die IBA Stadtumbau wollte innovativ sein, also noch nicht Mehrheitsfähiges ausprobieren. Sie hatte keinen Masterplan, sondern wollte Planungen, vor allem Umplanungen, anregen. Die IBA sah sich als Labor und war als Experiment angelegt. Experimente zeichnen sich durch Ergebnisoffenheit aus: Sie können gelingen oder nicht gelingen. Dass einige der IBA-Projekte nicht zustande kamen oder abgebrochen werden mussten, dass es Planungs- und Umsetzungsprobleme gab, ist insoweit wenig verwunderlich. Sowohl das Gelingen als auch das Scheitern brachten in jedem Fall Erfahrungen, von denen vergleichbare Projekte und Prozesse profitieren können. Indem Versuche begonnen worden waren, die dann fallweise gelangen oder misslangen, hat sich jedenfalls gezeigt, dass die IBA tatsächlich ein ergebnisoffener Prozess war.
Uwe Grelak / Peer Pasternack: Die Bildungs-IBA. Bildung als Problembearbeitung im demografischen Wandel: Die Internationale Bauausstellung „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“, Akademische Verlagsanstalt, Leipzig 2014, 504 S. ISBN 978-3-931982-86-7
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Uwe Grelak (uwe.grelak@hof.uni-halle.de) Tel. 0163/3739672
oder Prof. Peer Pasternack (peer.pasternack@hof.uni-halle.de), Tel. 03491/466 254
http://www.hof.uni-halle.de/publikation/buecher/die-bildungs-iba-bildung-als-pro...
http://www.hof.uni-halle.de/projekte/bildung-als-demografie-thema-fallbeispiel-i...
http://univerlag-leipzig.de/catalog/article/1548-Die_BildungsIBA
Grelak/Pasternack: Die Bildungs-IBA
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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